Wildschwein
Hallo. Wir heissen Frida, Fips und Ferdi – und wir sind Frischlinge, also Wildschweinbabys. Noch sind wir klein, haben braunes Fell mit hellen Streifen und leben mit unserer Mama – der Bache – und unseren Tanten und Cousins in einer grossen Familie. Unsere Gruppe heisst Rotte. Die Jungs, also die Keiler, wohnen nicht bei uns – die streifen meist allein durch den Wald.
Wir schlafen tagsüber gern in einer kuscheligen Mulde im Wald, gut versteckt im Laub. Nachts ziehen wir los. Unsere Mama weiss genau, wo es leckere Eicheln, Wurzeln oder Pilze gibt. Mit der Nase wühlen wir den Boden um – das nennt man «suhlen». Manchmal finden wir auch Würmer, Käfer oder ein altes Vogelei. Wir essen fast alles – Wildschweine sind nämlich Allesfresser.
Wenn’s warm ist, rollen wir uns gerne in Schlamm oder Pfützen. Das macht nicht nur Spass – das hilft auch gegen Zecken und Juckreiz. Danach schubbern wir uns an einem Baumstamm. Das nennen die Grossen «Schweine-Wellness».
Aber wir müssen auch aufpassen: Unsere Streifen helfen uns zwar, uns im Dickicht zu tarnen, aber wir sind noch klein und können uns nicht wehren. Deshalb bleibt Mama immer in der Nähe. Wenn jemand zu nah kommt, kann sie ganz schön wütend werden – also besser Abstand halten.
Viele Menschen denken, wir wären gefährlich. Dabei wollen wir einfach nur in Ruhe leben. Aber es wird immer schwieriger: Immer mehr Felder und Wege durchschneiden den Wald. Wenn wir auf Nahrungssuche sind, geraten wir manchmal in Gärten oder auf Strassen. Das ist gefährlich für uns – und auch für die Menschen. Deshalb wünschen wir uns: Mehr Platz, mehr Ruhe – und weniger Angst vor Wildschweinen wie uns.
Schlaubergerwissen für Tierexperten
- Frischlinge haben im ersten Lebensjahr ein gestreiftes Tarnfell, das sie gut im Unterholz versteckt – später wird es dunkelbraun bis schwarz.
- Eine Bache kann bis zu 8 Frischlinge auf einmal bekommen – meist im Frühling, aber auch im Winter, wenn es genug Futter gibt.
- Wildschweine sind sehr schlau – sie erkennen Gefahren, merken sich Futterstellen und lernen sogar, wie man Zäune überwindet.
- Ihre kräftigen Nasen funktionieren wie eingebaute Spürhunde – sie riechen Futter selbst tief unter der Erde.
Warum dieses Kindermalbuch entstanden ist
Ein Schlüsselmoment für mich war ein Zoobesuch mit der Familie. Neben uns stand ein Kind, das seine Grosseltern fragte, warum der Elefant den es sah nicht blau sei – so wie es ihn aus den Büchern kannte.
So entstand die Idee für das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz» – ein Projekt, das Kindern hilft, die heimische Tierwelt kennenzulernen. Ganz bewusst verzichte ich bei den Zeichnungen auf stark verniedlichte oder abstrakte Darstellungen. Stattdessen zeigt das Kindermalbuch ich die Tiere in möglichst realitätsnaher Form – liebevoll und möglichst naturgetreu von Hand illustriert.
Da ein Kindermalbuch mit 20 Seiten bei weitem nicht die ganze Vielfalt der Schweizer Tierwelt abbilden kann, wurden auf dieser Website viele weitere Ausmalbilder ergänzt. Dieser wachsende Fundus, wird laufend erweitert, damit von den Kindern immer mehr Tiere entdeckt, ausgemalt und kennengelernt werden können.
Ich freue mich sehr, wenn das Malbuch seinen Weg in kleine Kinderhände findet – und vielleicht auch bei anderen ein kleines Staunen über die Vielfalt vor der eigenen Haustür auslöst.

Illustrator und Entwickler
des Kindermalbuchs «Tiere der Schweiz»
Was ist das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz»?





