Maulwurf
Hallo, ich heisse Max – und ich bin ein Maulwurf. Die meisten Menschen kennen mich nur wegen meiner Hügel im Rasen. Dabei sehen sie mich selbst fast nie. Ich lebe nämlich fast mein ganzes Leben unter der Erde – dort, wo es dunkel, feucht und voller Würmer ist. Genau mein Ding.
Ich bin kein Nager wie die Maus, sondern ein Insektenfresser. Ich liebe Regenwürmer, Larven und kleine Insekten – und ich finde sie mit meiner supersensiblen Schnauze. Meine Augen sind winzig klein, ich sehe kaum etwas. Aber ich kann riechen, fühlen und hören – und das richtig gut.
Ich grabe mir ein riesiges Tunnelsystem mit vielen Gängen und Kammern – wie ein kleines Labyrinth im Boden. Meine Vorderbeine sind wie Schaufeln, und mit meinen starken Muskeln kann ich mehrere Meter pro Tag graben. Die Erde, die dabei übrig bleibt, schiebe ich nach oben – das sind dann die berühmten Maulwurfshügel. Aber Achtung: Das ist kein Eingang, und ich komme da auch nicht raus. Ich bleibe lieber unten.
Ich bin ein Einzelgänger und treffe andere Maulwürfe nur im Frühling – zur Paarungszeit. Wenn alles gut läuft, bekommt das Maulwurfweibchen etwa vier bis fünf Junge. Die sind bei der Geburt ganz nackt, blind und winzig – nur vier bis fünf Gramm schwer. Die Mutter baut für sie eine weiche Nestkammer aus Pflanzenmaterial. Dort werden sie fünf Wochen lang gesäugt.
Nach etwa zwei Monaten sind sie gross genug, um selbst Gänge zu graben. Aber dann wird’s gefährlich: Sie müssen sich ein eigenes Revier suchen, werden dabei von anderen Maulwürfen vertrieben und landen oft an der Oberfläche. Und dort warten viele Feinde: Eulen, Greifvögel oder Füchse. Nicht alle schaffen es. Deshalb ist es gut, wenn wir viele ruhige und naturbelassene Ecken im Garten oder auf der Wiese haben.
Viele Menschen mögen meine Hügel nicht – dabei bin ich sehr nützlich. Ich lockere die Erde auf, belüfte den Boden und vertilge viele Schädlinge. Ohne mich wäre unter der Wiese viel weniger los. Ich bin also so etwas wie ein geheimer Gartenhelfer, ganz in Schwarz.
Schlaubergerwissen für Tierexperten
• Der Maulwurf frisst täglich fast sein eigenes Körpergewicht – ohne regelmässige Nahrung verhungert er nach wenigen Stunden.
• Maulwürfe haben im Körper ein besonderes Hämoglobin, das sie selbst bei geringem Sauerstoff unter der Erde leistungsfähig bleiben lässt.
• Die «Hände» des Maulwurfs sind umgedrehte Vorderfüsse mit kräftigen Krallen – ideal zum Graben.
• Maulwürfe halten keinen Winterschlaf, sind aber im Winter weniger aktiv – sie verlagern ihre Gänge nur etwas tiefer in den frostfreien Boden.
Maulwürfe bekommen einmal im Jahr Nachwuchs – nach nur vier Wochen Tragzeit.
• Die Jungtiere wiegen bei der Geburt nur 4–5 Gramm und öffnen erst nach zwei Wochen die Augen.
• Auf der Reviersuche geraten junge Maulwürfe oft an die Oberfläche, wo sie viele Feinde haben – diese Phase ist die gefährlichste ihres Lebens.
• Maulwürfe können pro Tag bis zu 20 Meter neue Gänge graben – sie sind wahre Tunnelbaumeister unter den Wildtieren.
Tierpatenschaft

Warum dieses Kindermalbuch entstanden ist
Ein Schlüsselmoment für mich war ein Zoobesuch mit der Familie. Neben uns stand ein Kind, das seine Grosseltern fragte, warum der Elefant den es sah nicht blau sei – so wie es ihn aus den Büchern kannte.
So entstand die Idee für das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz» – ein Projekt, das Kindern hilft, die heimische Tierwelt kennenzulernen. Ganz bewusst verzichte ich bei den Zeichnungen auf stark verniedlichte oder abstrakte Darstellungen. Stattdessen zeigt das Kindermalbuch ich die Tiere in möglichst realitätsnaher Form – liebevoll und möglichst naturgetreu von Hand illustriert.
Da ein Kindermalbuch mit 20 Seiten bei weitem nicht die ganze Vielfalt der Schweizer Tierwelt abbilden kann, wurden auf dieser Website viele weitere Ausmalbilder ergänzt. Dieser wachsende Fundus, wird laufend erweitert, damit von den Kindern immer mehr Tiere entdeckt, ausgemalt und kennengelernt werden können.
Ich freue mich sehr, wenn das Malbuch seinen Weg in kleine Kinderhände findet – und vielleicht auch bei anderen ein kleines Staunen über die Vielfalt vor der eigenen Haustür auslöst.

Illustrator und Entwickler
des Kindermalbuchs «Tiere der Schweiz»
Was ist das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz»?




