Kohlmeise
Hallo, ich bin Köbi, eine männliche Kohlmeise – klein, mutig und ziemlich flink.
Mich erkennst du an meinem gelben Bauch und dem schwarzen Brustband, das von meiner Brust bis zum Bauch verläuft. Bei uns Männchen ist dieses Band breiter und dunkler als bei den Weibchen. Und es ist nicht nur zur Zierde da: Es zeigt anderen Vögeln, wer stärker ist. Männchen mit einem breiten Brustband dürfen sich oft die besten Reviere aussuchen – es ist sozusagen unser Angeber-Streifen.
Ich wohne dort, wo es viele Bäume und Sträucher gibt: in Wäldern, Parks oder grossen Gärten. Im Frühling singe ich laut und fröhlich – so zeige ich, dass das hier mein Revier ist. Wenn ein Weibchen meinen Gesang schön findet, bleiben wir für eine Brutsaison zusammen und ziehen gemeinsam in eine gemütliche Höhle. Wenn es keine gibt, nehmen wir auch gerne einen Nistkasten – besonders, wenn ihn freundliche Menschen im Garten aufhängen.
Meine Partnerin legt bis zu zwölf Eier. Sie brütet etwa zwei Wochen lang, während ich in der Nähe aufpasse. Wenn die Küken schlüpfen, bringen wir ihnen fleissig Raupen, Käfer und andere Insekten. Nach rund drei Wochen verlassen die Kleinen das Nest – aber sie sind noch nicht ganz selbstständig. Wir nennen sie dann Ästlinge, denn sie sitzen gern auf Ästen und üben das Fliegen. Zwei weitere Wochen kümmern wir uns liebevoll um sie, bis sie ihre Nahrung allein finden können.
Im Winter fressen wir lieber Samen und Körner. Auch Futterstellen, die Menschen aufhängen, nehmen wir sehr gern an – wir sind nämlich ganz schön anpassungsfähig. Wenn du also Lust hast, uns zu helfen, kannst du in deinem Garten Futter streuen oder einen Nistkasten aufhängen – wir sagen bestimmt bald «Danke» mit einem fröhlichen «zi-zi-bää».
Schlaubergerwissen für Tierexperten
- Kohlmeisen wiegen etwa 16 – 21 Gramm und sind die grösste Meisenart Mitteleuropas.
- Kohlmeisen sind Höhlenbrüter und nehmen sehr gerne Nistkästen als Ersatz für natürliche Baumhöhlen an.
- In der Schweiz ist die Kohlmeise überall verbreitet, sie kommt bis auf 2000 Meter Höhe vor und brütet in Parks, Gärten und Wäldern.
- Es gibt in der Schweiz schätzungsweise 400’000 bis 550’000 Brutpaare, was die Kohlmeise zu einem der häufigsten Brutvögel des Landes macht.
- Der Bestand gilt als relativ stabil bis leicht zunehmend – Bedrohungen sind nicht bekannt und sie zählt nicht zu gefährdeten Arten.
- Kohlmeisen sind Standvögel – sie bleiben das ganze Jahr über in ihrem Revier.
- Im Winter suchen sie in kleinen Trupps nach Nahrung, oft mit anderen Meisenarten.
Warum dieses Kindermalbuch entstanden ist
Ein Schlüsselmoment für mich war ein Zoobesuch mit der Familie. Neben uns stand ein Kind, das seine Grosseltern fragte, warum der Elefant den es sah nicht blau sei – so wie es ihn aus den Büchern kannte.
So entstand die Idee für das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz» – ein Projekt, das Kindern hilft, die heimische Tierwelt kennenzulernen. Ganz bewusst verzichte ich bei den Zeichnungen auf stark verniedlichte oder abstrakte Darstellungen. Stattdessen zeigt das Kindermalbuch ich die Tiere in möglichst realitätsnaher Form – liebevoll und möglichst naturgetreu von Hand illustriert.
Da ein Kindermalbuch mit 20 Seiten bei weitem nicht die ganze Vielfalt der Schweizer Tierwelt abbilden kann, wurden auf dieser Website viele weitere Ausmalbilder ergänzt. Dieser wachsende Fundus, wird laufend erweitert, damit von den Kindern immer mehr Tiere entdeckt, ausgemalt und kennengelernt werden können.
Ich freue mich sehr, wenn das Malbuch seinen Weg in kleine Kinderhände findet – und vielleicht auch bei anderen ein kleines Staunen über die Vielfalt vor der eigenen Haustür auslöst.

Illustrator und Entwickler
des Kindermalbuchs «Tiere der Schweiz»
Was ist das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz»?





