Grünspecht
Hallo, ich bin Greta, eine Grünspecht-Dame mit rotem Käppchen auf dem Kopf.
Ich wohne am liebsten in Parks, grossen Gärten oder am Waldrand, wo es alte Bäume gibt. Dort finde ich nicht nur leckeres Futter – ich kann dort auch gut wohnen und brüten. Mit meinem Partner zimmere ich eine Baumhöhle als Nest. Das dauert fast drei Wochen und braucht viel Geduld. Mein Schnabel ist dafür nicht ganz so kräftig wie der vom Buntspecht – ich bin nämlich besser darin, weiches Holz oder Erde aufzukratzen, um dort nach Ameisen zu suchen. Aber für unsere Höhle reicht meine Schnabelkraft allemal, wenn der Baum ein bisschen morsch ist.
Bereits Ab Ende Januar beginnt für uns die Balz mit dem für uns typischen Lachen.
Mein Ruf klingt nämlich, als würde jemand laut lachen. Bis im Frühling finde ich dann meistens einen Partner. Meist für ein Jahr, manchmal bleiben wir aber auch länger zusammen. Im April lege ich fünf bis acht strahlend weisse Eier in unsere Baumhöhle. Dann wird gebrütet – etwa zwei Wochen lang. Wenn die Kleinen schlüpfen, bleiben sie noch fast vier Wochen im Nest. Und auch danach begleiten wir sie noch bis zu sieben Wochen auf Futtersuche. Eltern zu sein ist ganz schön anstrengend.
Ameisen sind unser Lieblingsessen. Ich finde sie sogar unter der Schneedecke. Mit meiner langen Zunge hole ich sie aus dem Nest – wie mit einem Ameisen-Lutscher. Auch Käfer, Würmer oder Beeren mag ich gern. Im Winter bleibe ich in meinem Revier und ziehe nur ein kleines Stück weiter, wenn ich mehr Futter suche.
Wenn du einen grossen Garten hast, kannst du mir helfen: Lass ein paar alte Bäume stehen und vermeide es, alle Ameisennester zu zerstören. Dann komme ich vielleicht bald zu Besuch. Und wenn du es lachen hörst – dann bin ich’s vielleicht: Greta, die Grünspecht-Dame.
Schlaubergerwissen für Tierexperten
- Grünspechte sind etwa 30 cm gross und haben eine Flügelspannweite von ca. 45 cm.
- Weibchen erkennt man am schwarzen Bartstreif, Männchen haben ihn rot.
- Ihre Zunge ist bis zu 10 cm lang und klebrig – ideal für die Ameisenjagd.
- Ab Ende Januar beginnt die Balz mit dem typischen lachenden Ruf.
- Die Bruthöhle ist etwa 50 cm tief, mit einem ovalen Eingang von ca. 6 x 7 cm.
- Grünspechte sind Standvögel und bleiben auch im Winter in ihrem Revier.
- Sie finden Ameisennester sogar unter Schnee.
- Sie bevorzugen lichte Laub- und Mischwälder, Streuobstwiesen, grosse Gärten und Parks.
- Alte Bäume mit weichem Holz sind wichtig für ihre Brutplätze.
Warum dieses Kindermalbuch entstanden ist
Ein Schlüsselmoment für mich war ein Zoobesuch mit der Familie. Neben uns stand ein Kind, das seine Grosseltern fragte, warum der Elefant den es sah nicht blau sei – so wie es ihn aus den Büchern kannte.
So entstand die Idee für das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz» – ein Projekt, das Kindern hilft, die heimische Tierwelt kennenzulernen. Ganz bewusst verzichte ich bei den Zeichnungen auf stark verniedlichte oder abstrakte Darstellungen. Stattdessen zeigt das Kindermalbuch ich die Tiere in möglichst realitätsnaher Form – liebevoll und möglichst naturgetreu von Hand illustriert.
Da ein Kindermalbuch mit 20 Seiten bei weitem nicht die ganze Vielfalt der Schweizer Tierwelt abbilden kann, wurden auf dieser Website viele weitere Ausmalbilder ergänzt. Dieser wachsende Fundus, wird laufend erweitert, damit von den Kindern immer mehr Tiere entdeckt, ausgemalt und kennengelernt werden können.
Ich freue mich sehr, wenn das Malbuch seinen Weg in kleine Kinderhände findet – und vielleicht auch bei anderen ein kleines Staunen über die Vielfalt vor der eigenen Haustür auslöst.

Illustrator und Entwickler
des Kindermalbuchs «Tiere der Schweiz»
Was ist das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz»?





