Graureiher
Hallo, ich bin Gregor, ein Graureiher – manche nennen mich auch Fischreiher.
Ich bin ein ziemlich grosser Vogel mit einem langen Hals, langen Beinen und einem spitzen Schnabel. Wenn ich mich aufstelle, bin ich fast so gross wie ein Kind. Mein Federkleid ist grau, weiss und ein bisschen schwarz – und auf meinem Kopf trage ich zwei lange schwarze Federn, wie ein kleiner Schmuck.
Ich stehe oft ganz still am Ufer eines Sees oder eines Baches und warte. Warum? Weil ich gerne Fische fange. Ich bin nämlich ein richtig guter Jäger. Wenn ein Fisch vorbeischwimmt, zack – schnapp ich mit meinem Schnabel zu. Aber ich fresse nicht nur Fisch – auch Frösche, Mäuse oder Käfer schmecken mir.
Ich lebe gerne an Orten mit Wasser, aber auch auf Wiesen oder Feldern bin ich manchmal unterwegs, wenn es dort genug Futter gibt. Mein Nest baue ich hoch oben in einem Baum – zusammen mit vielen anderen Reihern. Denn wir wohnen oft in grossen Gruppen, das nennt man Kolonie.
Wenn ich fliege, ziehe ich meinen Hals ein und breite meine grossen Flügel aus. Das sieht ganz besonders aus. Und wenn ich lande oder starte, hört man manchmal ein lautes «Kraik» – das ist mein Ruf.
In der Brutzeit bekomme ich mit meiner Partnerin meist drei bis fünf Eier. Wir wechseln uns beim Brüten ab, und wenn die Jungen geschlüpft sind, müssen wir ständig Futter holen. Die Kleinen haben nämlich immer Hunger.
Wenn du mich irgendwo siehst – am Wasser oder auf der Wiese – bleib doch ein bisschen stehen und beobachte mich. Vielleicht zeige ich dir, wie gut ich Fische fangen kann.
Schlaubergerwissen für Tierexperten
- Graureiher sind mit bis zu 1 Meter Körperlänge und 170 cm Flügelspannweite die grössten Reiher Europas.
- Beim Fliegen ziehen sie den Hals ein – daran erkennt man sie gut.
- Ihr Nest bauen sie hoch in Bäumen – oft in grossen Kolonien mit vielen anderen Reihern.
- Graureiher sind Einzeljäger: Sie jagen Fische, Frösche, Insekten, kleine Säugetiere und sogar Jungvögel.
- Ein erwachsener Graureiher frisst etwa 500 Gramm Nahrung pro Tag.
- Die Jungen werden etwa sechs bis sieben Wochen im Nest gefüttert – anfangs alle zwei Stunden.
- Bei der Balz schenken sich die Paare Zweige – so zeigen sie, dass sie zusammengehören.
- Graureiher können über 20 Jahre alt werden.
- Sie sind sogenannte «Teilzieher»: Manche bleiben im Winter hier, andere ziehen in wärmere Länder.
- Früher wurden sie stark bejagt, heute sind sie geschützt und nicht gefährdet.
Warum dieses Kindermalbuch entstanden ist
Ein Schlüsselmoment für mich war ein Zoobesuch mit der Familie. Neben uns stand ein Kind, das seine Grosseltern fragte, warum der Elefant den es sah nicht blau sei – so wie es ihn aus den Büchern kannte.
So entstand die Idee für das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz» – ein Projekt, das Kindern hilft, die heimische Tierwelt kennenzulernen. Ganz bewusst verzichte ich bei den Zeichnungen auf stark verniedlichte oder abstrakte Darstellungen. Stattdessen zeigt das Kindermalbuch ich die Tiere in möglichst realitätsnaher Form – liebevoll und möglichst naturgetreu von Hand illustriert.
Da ein Kindermalbuch mit 20 Seiten bei weitem nicht die ganze Vielfalt der Schweizer Tierwelt abbilden kann, wurden auf dieser Website viele weitere Ausmalbilder ergänzt. Dieser wachsende Fundus, wird laufend erweitert, damit von den Kindern immer mehr Tiere entdeckt, ausgemalt und kennengelernt werden können.
Ich freue mich sehr, wenn das Malbuch seinen Weg in kleine Kinderhände findet – und vielleicht auch bei anderen ein kleines Staunen über die Vielfalt vor der eigenen Haustür auslöst.

Illustrator und Entwickler
des Kindermalbuchs «Tiere der Schweiz»
Was ist das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz»?





