Gams

Gina

Hal­lo, ich bin Gina – eine Gams-Mama. Vor ein paar Wochen habe ich mein erstes Kitz bekom­men: die kleine Leni. Nach ein­er Tragzeit von fast sechs Monat­en kam sie im Früh­som­mer Ende Mai zur Welt. Kaum war sie geboren, stand sie schon auf ihren noch etwas wack­e­li­gen Beinen. Aber bere­its nach weni­gen Stun­den kon­nte mir Leni durch steiniges Gelände fol­gen – so schnell geht das bei uns Gäm­sen. So haben wir uns ganz schnell wieder unserem Rudel mit anderen Gams­geis­sen und ihren Kitzen angeschlossen.
Hast du schon ein­mal Gämse gese­hen? Vielle­icht, als du mit deinen Eltern in den Bergen unter­wegs warst? Manche sagen wir sehen ein biss­chen aus wie eine Mis­chung aus Ziege und Reh – aber ich bin ein echt­es Wildti­er. Mich find­est du nicht auf der Wei­de beim Bauern, son­dern hoch oben in den Alpen, in steilen Hän­gen.
Ich bin eine Meis­terin im Klet­tern. Meine Hufe sind ganz beson­ders gebaut: aussen hart, innen weich – wie eine Gum­mikante. Damit kann ich auch auf glat­ten Felsen sich­er auftreten und sog­ar sprin­gen. Wenn ich will, kann ich mit einem Satz mehrere Meter weit fliegen – über Geröll und Schneefelder. Und das mit Leichtigkeit. Ich liebe es, in den kühlen Mor­gen­stun­den über Berg­wiesen zu ziehen und Kräuter zu knab­bern.
Im Som­mer lebe ich in kleinen Grup­pen mit anderen Gams­geis­sen und ihren Jun­gen. Die Böcke – also die Män­nchen – hal­ten lieber Abstand. Aber im Spätherb­st, wenn die Brun­ft begin­nt, kom­men sie zu uns. Dann kämpfen sie gegeneinan­der, schub­sen sich mit ihren gebo­ge­nen Hörn­ern und wollen zeigen, wer der Stärk­ste ist. Nur der Gewin­ner darf bei den Weibchen bleiben.
Im Win­ter ziehen wir uns in tiefer gele­gene Wälder oder son­nige Fel­swände zurück, wo noch etwas Fut­ter zu find­en ist. Doch der Win­ter in den Bergen ist hart. Wenn der Schnee hoch liegt, kom­men wir kaum noch an Nahrung. Deshalb ist es wichtig, dass wir in Ruhe gelassen wer­den. Zu viele Men­schen auf Skiern oder Schneeschuhen kön­nen uns in Panik ver­set­zen – und das kostet viel Kraft, die wir im Win­ter eigentlich sparen müssen.
Lei­der machen uns nicht nur Schnee und Kälte zu schaf­fen. Viele unser­er Leben­sräume ver­schwinden oder wer­den durch Strassen, Lifte und neue Baut­en durchtren­nt. Dabei brauchen wir freie, ungestörte Zonen in den Bergen. Wenn wir genü­gend Platz haben, zeigen wir dir vielle­icht beim näch­sten Aus­flug, wie ele­gant wir klet­tern kön­nen – aber nur, wenn du ganz still bist.

Schlauberg­er­wis­sen für Tier­ex­perten

  • Gämse leben meist ober­halb der Baum­gren­ze, kön­nen aber im Win­ter auch in Waldge­bi­ete unter 1000 m Höhe auswe­ichen.
  • Bei­de Geschlechter tra­gen Hörn­er, die bei Män­nchen und Weibchen nach hin­ten gebo­gen sind – beim Män­nchen meist kräftiger.
  • Weib­liche Gäm­sen nen­nt man Geis­sen, männliche Böcke – und ihre Jungtiere heis­sen tat­säch­lich Kitze.
  • Gam­skinder heis­sen Kitze und wer­den im Mai oder Juni geboren – sie kön­nen schon kurz nach der Geburt laufen und klet­tern.
  • Die Hufe der Gams sind rutschfest und beweglich, mit ein­er weichen Sohle – ide­al für steile Felsen und los­es Geröll.
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Warum dieses Kindermalbuch entstanden ist

Ich bin Vater von zwei kleinen Kindern – und wie viele Eltern wünsche ich mir, dass sie die Welt mit offenen Augen entdecken. Besonders wichtig ist mir, dass sie Tiere und Natur nicht nur aus Zeichentrickfilmen oder Fantasiewelten kennen, sondern auch in ihrer echten Vielfalt erleben – und benennen – können.

Ein Schlüsselmoment für mich war ein Zoobesuch mit der Familie. Neben uns stand ein Kind, das seine Grosseltern fragte, warum der Elefant den es sah nicht blau sei – so wie es ihn aus den Büchern kannte.

So entstand die Idee für das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz» – ein Projekt, das Kindern hilft, die heimische Tierwelt kennenzulernen. Ganz bewusst verzichte ich bei den Zeichnungen auf stark verniedlichte oder abstrakte Darstellungen. Stattdessen zeigt das Kindermalbuch ich die Tiere in möglichst realitätsnaher Form – liebevoll und möglichst naturgetreu von Hand illustriert.

Da ein Kindermalbuch mit 20 Seiten bei weitem nicht die ganze Vielfalt der Schweizer Tierwelt abbilden kann, wurden auf dieser Website viele weitere Ausmalbilder ergänzt. Dieser wachsende Fundus, wird laufend erweitert, damit von den Kindern immer mehr Tiere entdeckt, ausgemalt und kennengelernt werden können.

Ich freue mich sehr, wenn das Malbuch seinen Weg in kleine Kinderhände findet – und vielleicht auch bei anderen ein kleines Staunen über die Vielfalt vor der eigenen Haustür auslöst.

Dominic Stöckli
Illustrator und Entwickler
des Kindermalbuchs «Tiere der Schweiz»

Was ist das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz»?

Unser Kindermalbuch «Tiere der Schweiz» lädt Kinder auf eine kreative Entdeckungsreise durch die heimische Tierwelt ein. Auf 16 Innenseiten stellen wir Tiere vor, die in der Schweiz leben – von bekannten Waldbewohnern bis hin zu typischen Schweizer Rassentieren wie dem Freiberger, dem Appenzeller Sennenhund oder der Gämsfarbigen Gebirgsziege. Jede Doppelseite enthält ein liebevoll von Hand gezeichnetes Ausmalbild, einen einfach geschriebenen Text zum Tier und ein farbig ausgemaltes Beispielbild zur Orientierung.
Hallo, ich bin Mimi eine Schweizer Feh – das ist eine Schweizer Kaninchenrasse. Unser Fell ist ganz besonders: weich wie Wolle und in einem feinen Grau, das fast ein bisschen silbern schimmert. In einer geschützen Höhle fühle ich mich wohl. Denn anders als Feldhasen werden wir ohne Fell und blind geboren und brauchen ein Nest, um gross zu werden.
Hallo, ich bin Bläss, ein Appenzeller Sennenhund! Ich komme aus der Schweiz und bin auf Bauernhöfen gross geworden. Dort helfe ich mit – schon seit vielen, vielen Jahren. Ich treibe die Kühe auf die Weide, passe auf das Haus auf und belle, wenn jemand kommt. So wissen alle: Bläss ist da!
Die Tiernamen sind kindgerecht und individuell gewählt, um eine emotionale Verbindung zu schaffen. Für die Kleinsten ab etwa 6 Monaten bietet das Malbuch spannende Vorlesemomente – insbesondere dank der gereimten Einleitung und der einfachen Tiertexte, die zum Zuhören und Staunen einladen. Ältere Kinder entdecken zusätzlich die Freude am Ausmalen der Tiere und können sich kreativ mit den Motiven beschäftigen. So entsteht ein vielseitiges Buch, das auf verschiedenen Entwicklungsstufen anspricht und gemeinsam erlebt werden kann.
 
Ein Malbuch, das Kreativität fördert, Wissen vermittelt und Freude schenkt.