Fledermaus

Eugenia

Hal­lo, ich bin Euge­nia – eine Kleine Hufeisen­nase. Ich bin eine Fle­d­er­maus, aber eine ganz beson­dere: Ich habe ein hufeisen­för­miges «Nasen­blatt», das ein biss­chen aussieht wie ein umge­dreht­es Herz. Um zu sehen, wohin ich fliegen muss, brauche ich meine Augen kaum. Ich kann näm­lich ultra­schnelle Laute aussenden, und wenn sie an ein Insekt prallen, kommt dieser zum mir zurück – das nen­nt man Echoor­tung. So fliege und jage ich im Dunkeln ganz präzise.
Ich bin winzig: Mein Kör­p­er ist nur etwa 4 cm lang, und meine Flügelspanne misst höch­stens 25 cm. Mein Herz dage­gen ist ungewöhn­lich gross: im Ver­gle­ich zu meinem Kör­p­er ist es dreimal so gross wie das Herz eines gle­ich schw­eren Säugetiers – so kann ich auch in der Nacht kräftig und schnell fliegen. Hast du gewusst, dass Fle­d­er­mäuse zu den Fled­ertieren gehören und die einzi­gen Säugetiere sind, die fliegen kön­nen?
Ich wohne im Som­mer gern auf war­men Dachbö­den oder in Kellern von alten Häusern, Schlössern oder Kirchen. Dort lebe ich allein, nur ich, und ab April hän­gen sich auch andere Weibchen dazu, um einen sicheren Ort für ihre Babys zu haben. Diese Wochen­stuben kön­nen bis zu 100 Tiere umfassen. Im Juni bis Juli kommt mein Junges zur Welt – es ist winzig, nackt, blind und hält sich ganz fest an mir. Aber schon nach vier bis sechs Wochen kann es selb­st fliegen, und mit etwa einem Jahr, also unge­fähr dann, wenn Men­schenkinder begin­nen selb­st zu laufen, ist es bere­its aus­gewach­sen.
Wir Fle­d­er­mäuse sind nach­tak­tiv. Das bedeutet, dass wir uns tagsüber aus­ruhen. Sobald es Abend wird mache ich mich dann auf die Jagd nach Insek­ten, die ich gekon­nt im Flug fange. So jage ich dicht über dem Boden, oft unter 5 Metern Höhe, zwis­chen Heck­en und Bäu­men, immer auf der Suche nach kleinen Insek­ten wie Fliegen, Mück­en oder Nacht­fal­tern. Eine einzelne Fle­d­er­maus kann pro Nacht mehrere tausend Insek­ten ver­schlin­gen. Wenn du uns also in deinem Garten herum­fliegen siehst, kannst du dich über einen Mück­en­freien Abend freuen.
Meine Runde ist nie weit – Som­mer- und Win­terquarti­er liegen meist nur 5 bis 10 Kilo­me­ter auseinan­der.
Aber das Leben als Kleine Hufeisen­nase ist nicht immer ein­fach. Immer weniger altertüm­liche Dachbö­den oder ruhige Wälder bleiben übrig. Pes­tizide in der Land­wirtschaft reduzieren mein Insek­ten­fut­ter. Und wenn meine Dachquartiere umge­baut wer­den, ver­liere ich meinen Schlaf­platz. Genau deshalb bin ich in vie­len Regio­nen sel­ten oder. Umso mehr hoffe ich, dass wir uns trotz­dem ein­mal an einem schö­nen, lauen Som­mer­abend begeg­nen und du mir bei mein­er Luftakro­batik zuschauen kannst.

Schlauberg­er­wis­sen für Tier­ex­perten

  • Die Echoor­tung von Fle­d­er­mäusen funk­tion­iert auf eine Dis­tanz von ca. 5 Meter – um sich bess­er ori­en­tieren zu kön­nen fliegen Fle­d­er­mäuse nah an Bäu­men, Heck­en oder Mauern ent­lang.
  • Während der Som­mer­monate lebt jedes Män­nchen meist allein, doch bis zu 100 Weibchen ver­sam­meln sich in ein­er Wochen­stube, um ihre Jun­gen gemein­sam zu ver­sor­gen.
  • Fle­d­er­mäuse bleiben oft ihr Leben lang in der Nähe ihrer anges­tammten Quartiere.
  • Fle­d­er­mäuse kön­nen bis zu 30 Jahre alt wer­den. Die ist ins­beson­dere für ein Säugeti­er dieser Grösse sehr alt. Zum Ver­gle­ich: Eine in freier Wild­bahn lebende Wald­maus wird durch­schnit­tlich nur etwa ein Jahre alt.
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Warum dieses Kindermalbuch entstanden ist

Ich bin Vater von zwei kleinen Kindern – und wie viele Eltern wünsche ich mir, dass sie die Welt mit offenen Augen entdecken. Besonders wichtig ist mir, dass sie Tiere und Natur nicht nur aus Zeichentrickfilmen oder Fantasiewelten kennen, sondern auch in ihrer echten Vielfalt erleben – und benennen – können.

Ein Schlüsselmoment für mich war ein Zoobesuch mit der Familie. Neben uns stand ein Kind, das seine Grosseltern fragte, warum der Elefant den es sah nicht blau sei – so wie es ihn aus den Büchern kannte.

So entstand die Idee für das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz» – ein Projekt, das Kindern hilft, die heimische Tierwelt kennenzulernen. Ganz bewusst verzichte ich bei den Zeichnungen auf stark verniedlichte oder abstrakte Darstellungen. Stattdessen zeigt das Kindermalbuch ich die Tiere in möglichst realitätsnaher Form – liebevoll und möglichst naturgetreu von Hand illustriert.

Da ein Kindermalbuch mit 20 Seiten bei weitem nicht die ganze Vielfalt der Schweizer Tierwelt abbilden kann, wurden auf dieser Website viele weitere Ausmalbilder ergänzt. Dieser wachsende Fundus, wird laufend erweitert, damit von den Kindern immer mehr Tiere entdeckt, ausgemalt und kennengelernt werden können.

Ich freue mich sehr, wenn das Malbuch seinen Weg in kleine Kinderhände findet – und vielleicht auch bei anderen ein kleines Staunen über die Vielfalt vor der eigenen Haustür auslöst.

Dominic Stöckli
Illustrator und Entwickler
des Kindermalbuchs «Tiere der Schweiz»

Was ist das Kindermalbuch «Tiere der Schweiz»?

Unser Kindermalbuch «Tiere der Schweiz» lädt Kinder auf eine kreative Entdeckungsreise durch die heimische Tierwelt ein. Auf 16 Innenseiten stellen wir Tiere vor, die in der Schweiz leben – von bekannten Waldbewohnern bis hin zu typischen Schweizer Rassentieren wie dem Freiberger, dem Appenzeller Sennenhund oder der Gämsfarbigen Gebirgsziege. Jede Doppelseite enthält ein liebevoll von Hand gezeichnetes Ausmalbild, einen einfach geschriebenen Text zum Tier und ein farbig ausgemaltes Beispielbild zur Orientierung.
Hallo, ich bin Mimi eine Schweizer Feh – das ist eine Schweizer Kaninchenrasse. Unser Fell ist ganz besonders: weich wie Wolle und in einem feinen Grau, das fast ein bisschen silbern schimmert. In einer geschützen Höhle fühle ich mich wohl. Denn anders als Feldhasen werden wir ohne Fell und blind geboren und brauchen ein Nest, um gross zu werden.
Hallo, ich bin Bläss, ein Appenzeller Sennenhund! Ich komme aus der Schweiz und bin auf Bauernhöfen gross geworden. Dort helfe ich mit – schon seit vielen, vielen Jahren. Ich treibe die Kühe auf die Weide, passe auf das Haus auf und belle, wenn jemand kommt. So wissen alle: Bläss ist da!
Die Tiernamen sind kindgerecht und individuell gewählt, um eine emotionale Verbindung zu schaffen. Für die Kleinsten ab etwa 6 Monaten bietet das Malbuch spannende Vorlesemomente – insbesondere dank der gereimten Einleitung und der einfachen Tiertexte, die zum Zuhören und Staunen einladen. Ältere Kinder entdecken zusätzlich die Freude am Ausmalen der Tiere und können sich kreativ mit den Motiven beschäftigen. So entsteht ein vielseitiges Buch, das auf verschiedenen Entwicklungsstufen anspricht und gemeinsam erlebt werden kann.
 
Ein Malbuch, das Kreativität fördert, Wissen vermittelt und Freude schenkt.